Lotti ist über die Sternebrücke gegangen

Lotti hätte bald ihren 20. Geburtstag gehabt.

In Dänemark geboren, ein Wanderpokal, der viele, viele Kälber abgeliefert haben muss, um so lange zu überleben. Vor einigen Jahren kam sie zu uns und traf auf Bruno, einem ihrer letzten Söhne. Sie haben 1 Jahr draußen auf der Zwergenweide verbracht, bis LOTTi nicht mehr mit der Herde mitlam. Ihre Hüfte war schief und hatte bei den vielen Geburten größeren Schaden genommen. Sie schlurfte mehr oder weniger nur noch über die Weide und sammelte in ihren Klauen Gras und Wurzelwerk bis zu unbequemen Schuhen an, die sie noch mehr behinderten. Wir haben sie heim in den Stall geholt zur blinden Luckybund dem blinden Michel. Die Drei verstanden sich ganz wunderbar! Vor einigen Monaten hatten wir die Möglichkeit, sie in einen offeneren Stall mit im Sommer angrenzender Weide zu bringen und die Drei zogen in unseren neuen Pflegeplatz 3km weiter um. LOTTI stand mit ihrer Gruppe dann neben den Kälbchen aus Bad Grönenbach und Marcel und Arielle. Sie starrte den ganzen Tag sehnsüchtig zu den Kälber und nutzte jede Gelegenheit, ihnen die Köpfe zu putzen. Es war meine Entscheidung, sie ganz zu den Kälbchen zu stellen. Man sah förmlich wie ihr das Herz aufging. Eine Gruppe mit 12 Kälbchen für alle ihre verlorenen Kinder. Dann kam die Grippe und die ohnehin schon schwer vorgeschäfigten Kälbchen aus unsäglicher Haltung waren die Ersten, die die Symptome zeigten. 4 der Kälbchen haben wir verloren und unsre LOTTI. So gesehen, hätte sie vielleicht eher eine Chance gehabt, härre ich sie nicht direkt in die Kälber Gruppe geholt. Es sind die Entscheidungen, die ich treffen muss und wenn wir dann ein Tier verlieren, lastet es wie Blei auf einem. So gerne hätte ich ihren 20 Geburtstag mit ihr gefeiert und nicht ihr mit dem Kälbchen eine kleine Freude gemacht, die letzten Endes ihr Todesurteil war...